Wie die Idee zum Rosina-Schnorr-Denkmal entstand
Vorgeschichte:
2017 bemerkte ich, dass die Schneebergerin Rosina Schnorr - wie sich später herausstellte die bedeutendste Unternehmerin des 17. Jahrhunderts im Erzgebirge – im nächsten Jahr ihren 400. Geburtstag begehen würde. Seltsamer Weise fiel das hier sonst niemand auf.
Da ich Mitglied im „Freundeskreis Stadtarchiv Schneeberg“ war und bin, war ich der Meinung, dass dieser Frau in ihrer Heimatstadt Schneeberg nun Aufmerksamkeit zu Teil werden sollte. Der „Landesfrauenrat Sachsen e. V.“ will mit dem Projekt „frauenorte sachsen“ historisch bedeutende Frauenpersönlichkeiten sichtbar machen. Somit stellte ich einen Antrag, damit Schneeberg eine Tafel für Rosina Schnorr erhält. Und damit fing es an …
Wenn mir damals bewusst gewesen wäre, was alles auf mich zukommt, wer weiß, vielleicht hätte ich es dann lieber gelassen … heute sage ich:
Anfangen ist leicht – durchhalten ist das Problem! Egal, welche „Steine“ im Weg liegen, weiterlaufen – einfach weiter gehen.
Der „Landesfrauenrat Sachsen e. V.“ gab unserer Stadt die Chance und so konnten wir am 4. Oktober 2018 die Gedenktafel für Rosina Schnorr anlässlich ihres 400. Geburtstags einweihen. Der erste Schritt war geschafft, wenn auch die Platzierung nicht ideal war. Das änderte sich im Mai 2022 zum Positiven.
Teil 1:
Während des Vortrages zum Leben von Rosina Schnorr am Tag der Tafeleinweihung wurde von mir angeregt, dass eine Straße nach ihr benannt werden könnte und ihrem Lebenswerk damit Anerkennung gezollt wird. Es gab Zustimmung und eine Unterschriftenliste wurde der Stadtverwaltung übergeben. Was lange währt wird gut: mitten in tiefster Corona-Zeit konnten wir den „Rosina-Schnorr-Weg“ am 16. Dezember 2020 einweihen.
Teil 2:
In mir geisterte schon länger der Gedanke, dieser bedeutenden Frau ein „richtiges“ Denkmal zu setzen. Barbara Uthmann steht ja auch auf dem Annaberger Marktplatz. Warum nicht Rosina Schnorr bei uns in der Stadt?
Eine solche Frauenpersönlichkeit wie Rosina Schnorr ist ein Symbol für die vielen Frauen im Erzgebirge, die in ihrem Leben viel bewegt haben, ohne dass sie je persönlich bekannt wurden.
Aber so ein Projekt zu stemmen ist kein „Ein-Personen-Unternehmen“. Am wichtigsten ist die Finanzierung, was nicht einfach werden wird. Daher schob ich die Idee erst mal in die hinterste Ecke.
Hat ja Zeit - Denkste!
2022 stand eine neue Bürgermeisterwette an und ich wurde gefragt, ob ich Wett-Gegner werden möchte.
Hm – nachgedacht – ja nun, warum nicht? Es war ja auch sozusagen auch ein „Frauenthema“.
Der Inhalt der Wette war gut – wie sich später herausstellte, ging das Projekt sozusagen „durch die Decke“.
Ich saß zur Absprach im Rathaus in der Runde aller, die mit dem Bergstreittag und der Wette zu tun hatten. Es wurde die Frage an mich herangetragen, was ich denn als Wetteinsatz anbieten kann. Da war sie wieder, die Idee! Sie hopst nach vorn und ich sprach es aus: „Schneeberg braucht ein Denkmal!“ (Möglichst eins, was länger steht, als die anderen, die mal da waren.) Und wie aus einem Mund kam mir entgegen: „Rosina Schnorr!“ Damit war es ausgesprochen und das nächste Projekt war geboren. Meine Frage: „Und wo stellen wir es hin?“ – wurde ebenfalls sofort beantwortet: „Na wenn wir schon einen Frauenmarkt haben, dann ist das doch logisch, dass es dahin kommt!“
Mein Wetteinsatz war folgender: Falls ich verliere - und ich wollte in diesem speziellen Fall verlieren! - biete ich eine kostenlose überlange Stadtführung an, an deren Ende ich Spenden für das Rosina-Schnorr-Denkmal sammele.
Und so nimmt auch diese Geschichte ihren Anfang …
Teil 3:
Als erstes galt es ein Konto zu finden, auf das die Spendengelder fließen können. Glücklicher Weise stelle die Stadt Schneeberg ihr Stadtkonto zur Verfügung, über welches die Spenden eingezahlt und gesammelt werden können. Für die Bildung eines Grundstocks löste ich meinen Wetteinsatz ein und sammelte auf diese Weise die ersten Euros.
Fortsetzung folgt …
Mein ganz ganz herzlicher Dank gilt ALLEN, die mich bei der Umsetzung dieser Projekte unterstützt haben, vor allem meiner Familie, die die Umsetzung mitgetragen hat.
Wer es besser kann, möge es besser machen ...
gez. Silke Riedel